Beim Verfassen von Texten stellt sich einem irgendwann unweigerlich die Frage: Gendern – JA oder NEIN? Dabei macht es Sinn, sich mit dem Thema eingehender zu beschäftigen. Denn das Gendern in Texten kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Es geht nicht nur um die ‘korrekte’ Schreibweise, sondern vor allem auch um die Bilder, die beim Lesen in unseren Köpfen entstehen. Es geht um die Frage, ob wir durch das Anpassen der Sprache Benachteiligungen und Rollendenken überwinden können oder ob unsere Texte durch gendergerechte Formulierungen umständlich und unverständlich werden.
Nach vielen Überlegungen habe ich für mich eine Entscheidung getroffen. Im folgendem Artikel habe ich die verschiedenen Schreibweisen für dich zusammengefasst und werde meine ganz persönlichen Gedanken zu diesem Konfliktthema mit dir teilen.
Gendern und die gängigsten Schreibweisen
Obwohl es weder eine Gender-Pflicht gibt, noch eine Rechtschreibreform für die offiziellen Rechtschreibregeln, ist es mittlerweile üblich, in Texten genderneutral zu schreiben. Dabei haben sich folgende Schreibweisen etabliert.
Der Genderstern *
Das Sternchen wird zwischen die maskuline und feminine Endung gesetzt.
Lehrer*innen, Schüler*innen, Busfahrer*innen …
Vorteil
- Diese Schreibweise schließt alle Geschlechter ein.
Nachteil
- Seltsam wird es bei Wörtern mit Umlaut.
Wie zum Beispiel: Koch*in, (oder Köch*in), der*die Ärzt*in
Der Doppelpunkt :
Hier wird anstelle des Sternchens ein Doppelpunkt gesetzt.
Lehrer:innen, Schüler:innen, Busfahrer:innen …
Vorteil
- Diese Schreibweise schließt alle Geschlechter ein.
- Der Doppelpunkt sticht aus dem Text nicht so sehr hervor wie der Stern. Somit ist das Auge beim Lesen nicht so sehr abgelenkt.
Nachteil
- Auch hier sind die Wörter mit Umlaut etwas merkwürdig.
Koch:in, (oder Köch:in), der:die Ärzt:in
Der Unterstrich (Gendergap) _
Hier wird zwischen der maskulinen und femininen Endung ein Unterstrich gesetzt.
Lehrer_innen, Schüler_innen, Busfahrer_innen …
Vorteil
- Diese Schreibweise schließt ebenfalls alle Geschlechter ein.
Nachteil
- Die Problematik mit den Umlauten bleibt bestehen.
Koch_in, (oder Köch_in), der_die Ärzt_in
Das Binnen I
Diese Schreibweise ist nach meinem Gefühl recht häufig zu sehen.
LehrerInnen, SchülerInnen, BusfahrerInnen …
Vorteil
- Frauen und Männer werden in einem Wort angesprochen.
Nachteil
- Menschen, die sich keinem Geschlecht verbunden fühlen, bleiben unerwähnt.
- Ja, du ahnst es schon, die Umlautproblematik bleibt! Zum Beispiel: der/die KochIn (oder KöchIn).
- Diese Version des Genderns ist zudem nach den bestehenden Rechtschreibregeln falsch. Diese besagt, dass es innerhalb eines Wortes keine Großbuchstaben gibt.
- Zudem lässt sich diese Form schlecht beugen. Zum Beispiel: ein/eine sportliche/r LehrerIn.
- Geht es dir auch so? Es wird mitunter sehr anstrengend zu lesen.
Fazit
Alle bis hierhin aufgezählten Schreibweisen binden mindestens zwei Geschlechter mit ein. Doch sind Texte mit diesen Varianten des Genderns oft schwer zu lesen. Der Lesefluss wird unterbrochen, da das Auge automatisch von diesen optischen Fixpunkten angezogen wird. Durch die vielen eingeschobenen Wörter und Endungen (wie: der/die sportliche/r LehrerIn), war ich oft schon so irritiert, dass ich einen Satz zweimal lesen musste.
Dieses Szenario ist absolutes Gift in deinen Texten. Wenn zum Beispiel die Gäste deiner Webseite von so vielen Innen, *, _, und : abgelenkt werden, fällt ihnen das Lesen schwer. So verlieren sie den roten Faden in deinen Texten und im schlimmsten Fall verlierst du potenzielle Kundschaft.
Zudem wird das Vorlesen und somit das Zuhören für Sehbehinderte erschwert. Es klingt abgehackt, unnatürlich und mitunter eben auch schwer verständlich.
Wie können wir also diesem Problem begegnen? Die ursprüngliche Art des Schreibens nutzen?
Das generische Maskulinum
Frauen und Männer werden gleichzeitig angesprochen, dafür wird die männliche Wortform genutzt. Zum Beispiel: Liebe Besucher, ich freue mich …
Bei dieser Schreibweise wird empfohlen, folgenden Hinweis zu geben:
„Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird ausschließlich die männliche Schreibweise verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für alle Geschlechter“
Vorteil
- Die Lesbarkeit ist nicht eingeschränkt.
Nachteil
- Steht zum Beispiel folgender Satz in keinem Kontext, könnte man darauf schließen, dass nur das männliche Geschlecht anwesend ist: Die Schüler warten in der Aula.
Das sprachliche Gendern ist nach wie vor ein heißes Thema. Die Angst, als unkorrekt empfunden zu werden, nimmt zu. Ich stelle mir die Frage, ob sich viele von uns einfach nicht mehr trauen, im generischen Maskulinum zu schreiben? Schließlich möchten wir unsere Interessenten nicht verprellen oder vor den Kopf stoßen.
Doch was können wir tun?
Die Doppelung
Hier werden konsequent beide Geschlechter aufgezählt: Liebe Schüler und Schülerinnen …
Leider kann hierbei viel Text entstehen.
Die elegante Lösung
Die Verwendung von geschlechtsneutralen Formulierungen ist, wie ich es sehe, die eleganteste Möglichkeit, dem Genderthema zu begegnen.
Dabei können zum Beispiel Synonyme verwendet werden.
- Alleskönner → Multitalent
- Ansprechpartner → Kontaktperson
- die Besucher → die Gäste
- die Kunden → die Kundschaft
- die Zuschauer → das Publikum
Oder es kann die Partizipform genutzt werden.
- statt Studenten → die Studierenden
- statt Leser → die Lesenden
- statt Teilnehmer → die Teilnehmenden
- statt Kämpfer → die Kämpfenden
- statt Träumer → die Träumenden
Eine weitere Möglichkeit ist es, Sätze anders zu formulieren.
Zur Eröffnung der Kunstausstellung waren zahlreiche Besucher erschienen. In einer liebevoll gestalteten Broschüre konnte der Leser viel über die einzelnen Kunstgegenstände erfahren.
Zur Eröffnung der Kunstausstellung waren zahlreiche Gäste erschienen. Über die einzelnen Kunstgegenstände gab es beim Lesen der liebevoll gestalteten Broschüre viel zu erfahren.
Gendern und die Bilder im Kopf
Schon von berufswegen lässt mich das Thema Gendern seit einiger Zeit nicht mehr los. Die Frage, ob ich in meinen Texten gendere, brachte mich sehr zum Grübeln.
Dabei beschäftigte ich mich nicht nur mit der Schreibweise. Mir wurde einmal mehr bewusst, dass Sprache und Worte eine tiefgehende Aussagekraft besitzen. Dieser Kraft können wir uns nicht entziehen, wir sind ihr sozusagen immer ausgesetzt. Denn wenn wir etwas lesen oder Worten lauschen, entstehen ohne unser Zutun Bilder in unseren Köpfen.
Was ich damit genau meine, möchte ich dir anhand von drei Beispielen näher bringen. Denn seitdem ich über folgende Situationen nachdenke, sehe ich das Gendern in einem anderen Licht.
Beispiel 1
Bei der Visite im Krankenhaus stehen Ärzte und Pflegekräfte am Bett des Patienten, um seine Fragen zu beantworten und den weiteren Behandlungsverlauf zu besprechen.
Frage: Was für ein Bild hattest du im Kopf?
Die meisten von uns werden männliche Ärzte und weibliche Pflegekräfte sehen. Beim Patienten variiert das Geschlecht vermutlich schon mehr.
Woran liegt das? Nun, man könnte behaupten, dass dies ganz eindeutig an der männlichen Formulierung bei den Ärzten liegt. Doch wie ist das bei den Pflegekräften? Bei dieser Formulierung werden alle Geschlechter einbezogen und doch werden sich die meisten Menschen dabei Frauen vorstellen.
Bilder entstehen in unseren Köpfen nicht nur aufgrund von Wörtern, sondern vor allem auch durch unsere Prägungen und Erfahrungen. Warst du zum Beispiel selbst mal im Krankenhaus und bei der Visite waren nur weibliche Ärzte, die dich ausgezeichnet umsorgt und behandelt haben, wirst du in Zukunft – trotz der männlichen Formulierung – Frauen vor dir sehen.
Genauso ist es mit dem Pflegepersonal. Hier ist es tatsächlich so, dass es mehr Krankenschwestern als Krankenpfleger gibt. Deshalb wird sich die Mehrzahl von uns auch bei dem Wort Pflegekraft immer eine Frau vorstellen.
Du siehst, dass es in diesem Fall gar keinen Unterschied macht, ob ich Krankenschwester oder das geschlechtsneutrale Wort Pflegekraft verwende. Das Bild in deinem Kopf hat sich deswegen nicht geändert. Spannend, oder?
Doch spielen nicht nur unsere persönlichen Erfahrungen eine Rolle, sondern auch unsere Prägung. Diese beginnt schon sehr früh. Denk doch mal an die vielen Kinderbücher. Was denkst du? Was war bis vor kurzem bei dem obigen Satz in so einem Kinderbuch abgebildet? Ja, ganz genau … die ganz klassische Rollenverteilung.
Ich möchte behaupten, dass unsere Kinder schon mit anderen Bildern im Kopf geprägt werden, wenn in unseren Kinderbüchern die genannten Personengruppen nicht nur mit einem Geschlecht abgebildet werden.
Achte in nächster Zeit doch mal darauf, welche Bilder du beim Lesen im Kopf hast.
Beispiel 2
Meine Tochter ist Ärztin geworden. Ich bin so stolz auf sie. Ich wünsche ihr, dass sie die beste und beliebteste Ärztin im Krankenhaus wird.
Hier wünscht sich jemand etwas für die Tochter. Doch fällt dir auf, dass durch den gendergerechten Begriff der Ärztin fünfzig Prozent des Wunsches verloren gehen? Denn sie kann ja nur die beste und beliebteste innerhalb ihres Geschlechtes werden.
Meine Tochter ist Ärztin geworden. Ich bin so stolz auf sie. Ich wünsche ihr, dass sie der beste und beliebteste Arzt im Krankenhaus wird.
Merkst du den Unterschied? Hier bekommt die Tochter die Chance wirklich die Beste zu werden, nicht nur die Beste von einem Teil der Ärzteschaft.
Beispiel 3
Eine Ansprache in der Schule beginnt heutzutage in der Regel so:
Liebe Schülerinnen und Schüler, ihr habt wieder ein Jahr geschafft und es stehen die Sommerferien vor der Tür …
Hier möchte ich meine ganz persönliche Erfahrung mit dir teilen. Denn der Satz begann zu meiner Schulzeit noch mit: Liebe Schüler …
Dabei habe ich mich nie diskriminiert oder ausgegrenzt gefühlt. Wir waren eine Gemeinschaft aus Schülern, die alle in der Turnhalle gesessen sind. Jungs neben den Mädchen. Mädchen neben den Jungs und vielleicht waren unter uns auch jene, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlten. Wir waren ganz einfach alle die SCHÜLER unserer Schule.
Nun werden heutzutage, um niemanden auszugrenzen, beide Geschlechter erwähnt. Was das bei mir macht, ist folgendes: Ich habe das Gefühl, das Augenmerk wird viel zu sehr auf die Unterschiede gelenkt. Wo vorher eine Gemeinschaft war, sind nun Jungen und Mädchen. Das Wir-Gefühl wird nach meinem Empfinden geschmälert. Zudem werden jetzt auch diejenigen ausgegrenzt, die vorher automatisch zur Gemeinschaft gehörten.
Ja, ja, natürlich könnte man alle Menschen bei so einer Ansprache erwähnen. Doch warum sollten wir die deutsche Sprache so kompliziert machen, wo sie doch vorher ausreichend war? Immer noch ist!
Mein persönliches Fazit
Nachdem ich mir viele Gedanken gemacht habe, bin ich – für mich – zu dem Schluss gekommen, in meinen eigenen Texten das generische Maskulinum zu verwenden. Ich bin ein sehr visuell veranlagter Mensch und ich bleibe meist an den unterschiedlichen Schreibweisen hängen, was ich beim Lesen als sehr störend empfinde. So versuche ich beim Schreiben stets eine elegante Lösung zu finden, was sich allerdings nicht immer umsetzen lässt. Natürlich frage ich mich, ob der Zwang, gesellschaftlich korrekt zu sein, schon so hoch ist, dass ich bei meiner Leserschaft negativ auffalle. Trotzdem bin ich der Meinung, dass unsere Sprache zwar viel Einfluss auf die Gleichberechtigung haben kann, doch wiegen für mich andere Aspekte viel mehr:
Ist es zum Beispiel notwendig, dass eine Person gendert, deren Werte und Einstellung ich kenne? Ich kann das für mich mit NEIN beantworten. Wenn ich weiß wie jemand tickt, weiß ich auch, dass er mich im generischen Maskulinum nicht diskriminiert. Für mich hat das außerdem mit einem gewissen Maß an Selbstwert zu tun. Ich hinterfrage nicht, ob ich als Frau jetzt bei einer Formulierung vielleicht ausgeschlossen bin. Da ich mich als gleichwertig fühle, stellt sich für mich diese Frage erst gar nicht, wenn ich zum Beispiel als Besucher angesprochen werde.
Gleichberechtigung entsteht für mich nicht durch eine ‘korrekte’ Schreibweise. Gleichberechtigung beginnt im Handeln. Dann wenn Gleichberechtigung (vor)gelebt wird und nicht auf Punkte, Striche und Sternchen in Texten reduziert wird. Sie ist Ausdruck von Akzeptanz und vor allem Respekt im Umgang miteinander.
P.S.
Gleichberechtigung und Akzeptanz bedeutet für mich auch, dass es für mich absolut okay ist, wenn du in deinen Texten eine der oben genannten Schreibweisen nutzt. Eine Frage an meinen Kunden lautet: Wenn es im Text nötig ist, gendern JA oder NEIN? Wenn ja, werde ich mich nach der bevorzugten Schreibweise erkundigen und diese beim Schreiben umsetzen.
Lass mich gerne wissen, welche Gedanken du dir zu diesem Thema gemacht hast.
Mit Freude am Schreiben
Mirjam
Liebe Miriam, das sind interessante Punkte. Aus meiner Sicht ist es wichtig dass wir nicht davon ausgehen, dass es in den Köpfen anderer Menschen so aussieht wie in unseren.
In deinen Szenarien hatte ich nicht die gleichen Bilder im Kopf wie du. Ich kann nachvollziehen, dass jemand mit deinen inneren Filmen eine andere Einstellung zum generischen Maskulinum hat als ich. Wenn du fragst „Merkst du den Unterschied?“, gehst du stillschweigend davon aus, dass andere Menschen empfinden wie du. Und mir war wichtig, rückzumelden, dass es bei mir jedenfalls nicht so ist.
Wenn ich diesen Satz lese, der ankündigt, dass ich bei männlichen Personenbezeichnungen mitgemeint bin, habe ich oft schon keine Lust mehr, den Text weiter zu lesen. Ich empfinde das generische Maskulinum oft als sehr unästhetisch. Und wenn dann jemand das generische Maskulinum weiter verwendet und dann noch diesen Satz dazu schreibt, hört sich das für mich extra unbeweglich und höhnisch an. Mir wäre es in dem Fall lieber, es würde einfach so das generische Maskulinum verwendet und nicht noch explizit dazu erklärt, warum mein Empfinden falsch ist.
Was du an eleganten Lösungen vorschlägst, ist aus meiner Sicht der beste Kompromiss. Ich versuche auch so oft es geht in meinen Texten Formulierungen zu verwenden, mit denen sich die Frage nach * oder sonstigen Konstruktionen gar nicht erst stellt.
Liebe Grüße und eine schöne Weihnachtszeit!
Angela
Liebe Angela,
du hast Recht, wir alle haben unterschiedliche Bilder im Kopf. Die Erfahrungen die wir im Leben sammeln, beeinflussen zu einem sehr großen Teil unser Handeln und Denken. Es ist faszinierend wie unterschiedlich wir doch alle sind.
Danke das du hier deine Meinung geteilt hast.
Liebe Grüße und dir auch eine wundervolle Weihnachtszeit
Mirjam
Wir haben eben alle unsere Erfahrungen.
Als Schülerin an einem altsprachlichem Gymnasium, mit teilweise altem Lehrkörper noch aus Zeiten als es ein Jungsgymnasium war, fühlte ich mich Ende der 80er definitiv nicht mitgemeint bei ‚Schülern‘.
In der Ausbildung als Tischlerin Anfang der 90er waren Frauen ebenfalls nicht mitgemeint bei den ‚Kollegen‘, es gab ja auch nicht viele von uns. Zusammen mit den KFZlerinnnen hatten Bauberufsfrauen eher selten was zum Lachen.
Als studentische Frauenbeauftrage der 90er wurde mit klar, wie wichtig inkludierende neutrale Sprache ist.
Klar war das Binnen-I erstmal nur eine Notlösung, aber besser als nichts.
Ein Hoch auf geschlechterneutrale Formulierungen!
Wer aus Faulheit das generische Maskulin benutzt, hat mich als Lesende jedenfalls verloren.
Ich empfehle als Lektüre „Die Töchter Egalias“ von Gert Brantenberg, dort wird die generisch weibliche Form benutzt. Männer sind mitgemeint.
(Bei mir im Kopf sind Pflegekräfte übrigens eine gemischte Gruppe).
Liebe Grüße, Britta
PS. Von diesen albernen der/die/das und dem Doppelpunkt halte ich allerdings auch nichts.
Hallo Britta,
das generische Maskulinum zu verwenden, hat für mich nichts mit Faulheit zu tun. Für mich war es zum Beispiel eine ganz persönliche Entscheidung, wie ich in meinen Texten damit umgehen möchte. Es gibt viel Lektüre zu diesem Thema. Auch hier findest du unterschiedliche Meinungen und Ansätze.
Spannend, wie unterschiedlich wir das Gendern wahrnehmen.
Liebe Grüße
Mirjam
Mir ist das auch aus der Seele geschrieben – als Frau und sehr schreibaffiner Mensch! Ich gendere ungern mit Binnen-I, Sternchen, Unterstrich oder sonstwie. Ich versuche allerdings, sorgsam mit Sprache umzugehen. Wenn ich weiß, dass ich fast nur Frauen anspreche, dann verwende ich die weibliche Form, die wenigen Männer dürfen sich mit angesprochen fühlen. Sonst habe ich nichts gegen das generische Maskulinum. Ich träume von einer Welt, in der das wie auch immer geartete Geschlecht nicht mehr schubladenrelevant ist, sondern wir uns einfach als Menschen begreifen. Dann kann man sich das Sprachgendern sparen.
Hallo Adele,
da bin ich ganz bei dir. Wenn das Publikum zum großen Teil aus Frauen besteht, würde ich die Frauen auch direkt ansprechen. Wie es zum Beispiel bei einem Newsletter der Fall sein kann, bei dem die Zielgruppe explizit das weibliche Geschlecht darstellt.
Liebe Grüße
Mirjam
Liebe Mirjam,
ohne viele Worte: Du sprichst mir aus der Seele!
Besonders mit Deinem Hinweis darauf, dass wir im Bemühen, alle einzuschließen, oft mehr ausgrenzen, weil wir nicht alle „erwischen“. Das „wir“ geht eh immer mehr verloren und durch manches in der Sprache wird das auch noch verstärkt.
Ich bleibe auch beim generischen Maskulin. Oder weiche auf das Partizip aus. Einfach, weil ich’s schöner finde.
Danke Dir sehr!
Hallo Annette,
schön zu hören, dass du meine Ansicht teilst. Einer der wichtigsten Gründe für meine Entscheidung ist, dass durch das Gendern, oftmals mehr verstärkt wird und Brücken entstehen, wo vorher keine waren!
Danke, dass du deine Meinung hier in den Kommentaren teilst.
Liebe Grüße
Mirjam